Impressionen aus der Distanz

Impressionen aus der Distanz

Wir danken der Schulpflegschaft – und den Schülerinnen und Schülern unbekannterweise – für die gesammelten und uns anonymisiert zur Verfügung gestellten Eindrücke

Drei Wochen geschlossene Schule, Lernen auf Distanz, behutsames Herantasten an die Chancen und Probleme digitalen Lernens. Und nun schon fast zwei Wochen Osterferien, die sich meterologisch wie Sommerferien, manchmal aber auch wie Hausarrest anfühlen. Und am Montag geht es nun also weiter. Zumindest für den überwiegenden Teil weiterhin von Zuhause, wenn auch mit einem Ausblick auf ein sogenanntes „New Normal“, das wieder mehr Bewegungsfreiheit verspricht aber gleichzeitig noch schwer zu begreifen ist.

Zeit für uns, noch einmal den Blick zurück auf die Wochen vor den Ferien zu werfen und hier ein paar von der Schulpflegschaft gesammelte Impressionen aus den ersten drei Wochen Distanzlernen zu teilen.

Mein Tagesablauf während des Distanzlernens 2020, 8. Klasse

Am Morgen werde ich immer von meinem Wecker um 7 Uhr geweckt, zum wach werden lese ich dann meistens bis ca. 9 Uhr. Danach, wenn auch der Rest meiner Familie wach ist, frühstücken wir zusammen. Das dauert dann ungefähr eine Stunde, dann mache ich Sport. Dadurch, dass ich morgens schon etwas Sport mache, fühle ich mich motivierter und auch den restlichen Tag  erfolgreicher, weil ich bereits etwas erledigt habe. Nach dem Sport mache ich mich ganz normal wie für die Schule fertig, damit ich nicht am Ende wegen meine Jogginghose unmotiviert zum Lernen bin.

Gegen 11 Uhr fange ich an zu Lernen, sammele zuerst alle Informationen, die ich brauche und erstelle mir dann eine Zusammenfassung. Dadurch merke ich schnell, wenn ich etwas noch nicht verstanden habe oder mir noch unsicher bin. Dann erst setzte ich mich an die richtigen Aufgaben. Ich mache immer nur ein Fach in einer „Lernphase“, dann bin ich nämlich intensiv im Thema und weiß genau wann ich fertig bin und wie viel ich noch vor mir habe. 

Gegen 13 Uhr helfe ich meiner Mama beim Mittagessen und esse dann mit ihr zusammen. Mein Stiefvater ist dann bei der Arbeit und mein Stiefbruder kommt eher zum Abendessen zu uns. Nach dem Essen ruhe ich mich 20 Minuten aus um wieder gut denken zu können und setzte mich dann wieder an die Aufgaben. Wenn ich die Aufgaben vom Vormittag schon fertig habe, mache ich dann ein anderes Fach, wenn nicht, mache ich sie noch fertig. Manchmal lerne ich auch mit eine Freundin zusammen, wir telefonieren dann und versuchen möglichst das gleiche  Fach zu machen.

Sobald ich fertig mit den Aufgaben in dem Fach bin, habe ich Freizeit. Ich telefoniere mit Freunden, lese weiter, schaue eine Serie oder male etwas. Oft gehe ich dann aber auch zu meiner Mama und mache dann etwas mit ihr. Abends gehen wir dann zusammen spazieren und unterwegs Brot kaufen. Zum Abendessen ist mein Stiefvater wieder da und mein  Stiefbruder kommt, sodass wir alle zusammen essen. Zum ausklingen des Abends schauen wir uns oft noch einen Film an oder ich frage meine Mama für ihre im April ausstehenden Prüfungen ab. Nebenbei mache ich oft noch ein Workout um  müde genug zu werden. Gegen 10 Uhr gehe ich dann in mein Zimmer und gehe schlafen.

Impressionen aus der 10. Klasse

Ich gehe in die zehnte Klasse und habe das Distanzlernen als deutlich besser als erwartet empfunden. Natürlich hat man gemerkt, dass es eine ganz neue Situation für alle ist, in die sich besonders die Lehrer erst einmal hinein finden müssen. So war zum Beispiel das Maß an Aufgaben, die uns gestellt wurden von Lehrer zu Lehrer sehr unterschiedlich und die technischen Möglichkeiten wurden auch nur mehr oder weniger wahrgenommen. Im Prinzip hatte man aber trotzdem immer etwas zu tun und falls es mal zu viel war, haben die meisten sich einfach über eine kurze Rückmeldung dazu gefreut. Mir ist aufgefallen, dass der größte Vorteil des eigenständigen Lernens ist, dass man sich seine Zeiten selbst einteilen kann. Ich fange also morgens an und kann mir für Aufgaben, die mir schwer fallen, viel Zeit nehmen und mich intensiv damit beschäftigen und brauche nicht unnötig Zeit für etwas aufzubrauchen, das mir ohnehin leicht fällt. Was mich ein wenig gestört hat, ist, dass besonders am Anfang von jedem Lehrer ein anderes Programm eingeführt wurde, wodurch es schwerer wurde den Überblick zu behalten und Abgabetermine nicht zu übersehen. Das ist aber, denke ich, eine Frage der Eingewöhnung und auch wenn es jetzt erstmal so weiter geht, habe ich nicht das Gefühl, danach total hinterher zu hängen.

Eindrücke ohne Angabe der Jahrgangsstufe, wir tippen mal auf eine höhere Klasse…

Mein Tagesablauf während des Distanzlernens

Ich stehe morgens meistens zwischen 9:00 und 10:00 Uhr auf. Dann frühstücke ich und schaue schnell ob es Änderungen auf dem Board gibt. Falls ja dann trage ich mir diese in meinen Kalender auf dem Handy ein. Danach beschäftige ich mich meistens mit anderen Sachen oder schaue eine Serie. Um 13 Uhr fange ich meistens mit den wichtigsten Aufgaben an, nämlich die die auf einen Plan vom Lehrer stehen oder die abgegeben werden müssen. Danach probiere ich meistens noch die anderen Aufgaben zu machen die ich für den Tag eingeplant habe. Mit Pausen arbeite ich ungefähr zwei bis vier Stunden an den Aufgaben. Danach habe ich Freizeit und ruhe mich aus. Ich gehe dann ungefähr um 00:00 schlafen.

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